Montag, 9. August 2010

Tag 10: Longrono - Najera

Heute sind wir bereits um 5 Uhr aufgestanden, da ein Weg von 30 km vor uns lag. Konkret, wir haben mal bei dem Marathon der anderen "mit früh aufstehen und losrennen" mitgemacht. Nach etwa 5 km kamen wir an einem Stand eines "Marcelino vorbei, das ist ein uriger Typ, der etwa so aussieht wie Rübezahl, also eine Art Nikolaus. Der Kerl verschenkt jeden Tag kostenlos selbstgemachte Pilgerstäbe aus Haselnuss, sowie Kekse und Obst – alles umsonst. Sebastian, unser derzeitger Wegbegleiter, hat sich einen dieser nützlichen Pilgerstäbe geben lassen und wir haben ihm als Dankeschön ein Stück Salami und Baguette geschenkt, worüber er sich sichtlich freute. (Steffi: das war meine Idee, weil ich mich fragte, wie er darauf reagieren würden, wenn jemand ihm etwas schenkt. Er bedankte sich kurz und als Dankeschön bekam ich ein nettes Küsslein zum Abschied, sehr pieksig)
Außerdem haben wir noch einen "Senor El Kartonage" kennengelernt. Ich würd mal sagen der Kerl ist kantig unterwegs, er hat uns ein Stück des Weges begleitet und ist dann weitergezogen. (Nähere Infos unten bei den Bildern)

Auch heute war die Strecke nicht besonders aufregend, weder vom Schwierigkeitsgrad noch von der Schönheit der Landschaft. Irgendwie waren wir auch froh Longrono wieder zu verlassen. Nachdem die Eindrücke nicht so supertoll waren. In Najera angekommen, gings sofort in die Pilgerherberge. Es dürfte so gegen 14 Uhr gewesen sein als wir ankamen, eigentlich früh dachten wir, aber wir bekamen gerade noch einer der letzten Betten. Von 90! (Steffi: Beinahe hätte sich das frühe Aufstehen nicht gelohnt und wir wären fast bestraft worden, von unserem Gedanken, sich nicht stressen zu lassen, abzuweichen)

Im heiligen Jahr 2010 scheinen schon sehr viele Pilger unterwegs zu sein und heute nervte es mich tierisch keine Privatsphäre geniessen zu können. Ständig irgendwelche Leute um einen rum ist anstrengend. (Steffi: und ich war heute auch etwas anstrengend :-( )

Der Tag ging bald zu Ende nach einem leckeren Pilgermenü, wobei ich heute das Gefühl hatte, dass der Kellner entweder keine Deutschen mochte oder einfach ein komischer Vogel war, dem einfach kein Lachen auskam. Ich muss aber sagen, dass das Essen und die dazugehörige Flasche Wein sehr gut waren – das für 8,5 Euro ist schon Hammerpreis. Gute Nacht! Fix und fertig! (Steffi: Gedanke des Tages: manchmal ist alleine sein auch ganz schön!)

Marcelino der "Schenker" mit uns beiden








Entstehung von "Senor El Kartonage"




"Senor El Kartonage"



3 Kommentare:

  1. Servus und ein Hola an Euch 2 Pilger´s Leut :)

    Ich schau jeden Tag in Euren Blog, und lese ganz gespannt, was Ihr so erlebt.
    Und: verdammt, man bekommt von Eurern Geschichten und Bildern absolutes Fernweh und totale Lust, selbst Los zu laufen *g*.
    Respekt, ein richtig klasse Internet-Reisetagebuch!
    Ich wünsche Euch noch einene weiteren "Buen Camino", tolle Wandertage, unvergessliche Erlebnisse und Bekanntschaften (aber vorsicht vor so zwielichtigen Gestalten wie diesem "El Kartonage" *g*).

    Liebe Grüße aus Damascha sendet
    Reinhold

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  2. Hi ihr zwei!

    Freut mich sehr, dass eure Gesichter auf den Fotos wieder viel fröhlicher aussehen als noch vor ein paar Tagen und dass ihr den nicht ganz leichten Weg mit viel Humor weitergeht. Ihr schafft das! ...und wir freuen uns aufs Mitlesen der vielen netten Geschichten und Abenteuer, die ihr noch erleben werdet.

    Liebe Grüße aus Manching,
    Andreas

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  3. Hallo Lady Steffi & Wolfgang,

    auch von mir aus München viele Grüße & Glückwunsch, so "durchzuhalten". Euer Blog ist Klasse & es macht Spass so zu sehen wie ihr vorankommt.
    Auf weitere gute Tage,
    cu:Alfred

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