Samstag, 14. August 2010

Tag 16: Hontanos - Poadilla del Camino

Die heutigen 28 km waren nicht sehr spannend. Darum möchte ich heute ein kleines Zwischenfazit ziehen. Was gut bis jetzt war, was schlecht war, ob wir es uns so vorgestellt haben....

Um Spanien und seine Landsleute besser kennenzulernen ist wandern wirklich eine sehr gute Möglichkeit. Wir sehen einfach viel mehr, als wenn wir mit dem Auto nur vorbeifahren würden und auch der Kontakt ist einfach viel intensiver als im Pauschalurlaub. Denn alle haben ein gemeinsames Ziel, den Weg! Wir sind beide schon an unsere Grenzen der körperlichen Anstrengung gekommen, aber wir haben uns gegenseitig geholfen wo es nur ging. Das geht bei so kleinen Sachen los, wie zum Beispiel das man sein Wasser teilt. Ich trag einen Teil von Steffi's Gepäckstücken, Steffi half mir, als es mir an einem Tag nich so gut geht. Wir reden zwar nicht mehr als daheim, aber das macht nix. Denn auf eine gewisse Art und Weise soll jeder auch seinen eigenen Weg gehen. Der Jakobsweg ist natürlich in diesem Jahr, dem heiligen Jahr 2010, sehr belebt. Das nervt teilweise arg, da man oft nicht seine Ruhe hat und sehr viel Menschen unterwegs sind. Wenn man aber die Ruhe auf dem Jakobsweg sucht, kann man sie trotz der Menschenmassen und Kommerzialisierung noch gut finden. Man merkt schon, dass sich viele Dörfer auf die Pilgerei ausgerichtet haben und so gutes Geld machen. Was aber auch normal ist, das würde jeder machen. Viele Leute hier sehen den Jakobsweg eher als sportliche Herausforderung und als eine Art Event. Dazu gehört gemeinsames Laufen, abends trinken, kochen und feiern. Was ich nicht gut find ist der "Run" um die Betten, teilweise stehen die Leute schon um 5 Uhr auf und sind beim zusammenpacken nicht sehr rücksichtsvoll. Wenns dann irgendwas zu sehen gibt, laufen die einfach vorbei als gäbe es kein morgen. Ob das der Sinn ist, ich weiß es nicht, wir haben jedenfalls unser Tempo gefunden mit dem wir beide gemeinsam gut zurecht kommen.

Es ist anstrengend, es ist manchmal nervig, es kann richtig weh tun, es macht aber auch unglaublich viel Spaß so viel zu sehen, es ist ein sehr gutes Gefühl jeden Tag etwas geschafft zu haben, es ist unglaublich gut nachzudenken – das ist momentan der "Camino" für mich.









Auf gehts Steffi....

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