Mittwoch, 25. August 2010

Tag 26: Villafranca del Bierzo - O Cebreiro

Die heutige 30 km Etappe war bis jetzt eine der schönsten.(Steffi: geplant waren eigentlich nur 24km, aber wir entschieden uns dann spontan, den ganzen Berg zu bezwingen, schon allein wegen der herrlichen Aussicht). Es ging durch viel Natur und Hügelland in Richtung Galicien. Galicien gilt als eines der regenreichsten Gebiete ganz Spaniens. Ich hoffe wir kriegen davon nicht zu viel ab, aber dafür ist alles schön grün. Wenn ich es nicht gewusst hätte, dass wir in Spanien unterwegs sind... es hätte auch Österreich sein können.
Unser Ziel war heute O`Cebreiro, ein reines Touristendorf mit 30 Einwohnern. Alles sehr schön angelegt, aber eben auch sehr tourimäßig aufgezogen. Nach unserer späten Ankunft um 15 Uhr nach etwa 8 Stunden Marsch gab es für uns erst mal eine deftige Nudelsuppe. (Steffi: ich frage mich sehr sehr oft, was da so alles drin ist. Wolf sagt dann immer: Hunger ist der beste Koch). Eigentlich wollt ich ja was "handfestes" zu Essen, aber leider ist das in Spanien in der Nachmittagszeit wegen der Siesta nicht möglich. Ich frag mich nur, was eine spanische Arbeitskollegin meinte, als sie mir vor ein paar Wochen erzählte, dass es in Spanien keine Siesta mehr gäbe und dass das einfach nur ein hartnäckiges Gerücht sei.....aja kein Laden hat auf, die Straßen sind leer und zu Essen kriegt man auch nix! Unser Quartier in O`Cebreiro ist ein reiner Zweckbau, aber dafür ganz neu und sauber. Es gibt sogar Einwegbezüge für Matratze und Kopfkissen. Das ist die erste Kampfansage an die "Bedbugs", die kleinen fiesen schwarzen Biester, die einem das Blut aussaugen wie Zecken. (Steffi: und das vorwiegend als netter Kranz über dem Sockenansatz! Wolf und ich haben uns schon von Beginn an immer wieder gefragt, was für einen seltsamen Ausschlag einige der Pilger am Bein hatte...jetzt wissen wir es..ekelig!!!) In letzer Zeit haben wir viele in Mitleidenschaft gezogene Pilger getroffen, die von den Viechern halb aufgefressen wurden.
Ach ja, Steffi hat nun auch ihre ersten Sehnenprobleme an der gleichen Stelle wie ich und an der Achillesferse. Mit Bandage gehts aber einigermaßen bei ihr und morgen haben wir nur eine kurze Strecke von 22 km vor uns. Meine Probleme halten sich in Grenzen und ich bin bereit für "Strecke machen", wie der "Preis" (Preuse) zu sagen pflegt. (Steffi: ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass auf den letzten 200km "schwächel"...tsss...)



Hier ist die Welt noch in Ordnung, allerding die Strassen auch voller Sch.....



Grenzstein zu Galicien

Hobbymodel Steffi


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