Montag, 23. August 2010

Tag 24: Foncebadon - Ponferrada

Was gibt es schöneres für einen jungen spanischen Menschen als ein Brettspiel am Sonntagabend im Straßencafe nebenan?! Heute haben wir Ponferrada erreicht und hier ist am Abend richtig viel los. Überall wird gegessen, getrunken, gespielt.... Die Stadt mit etwa 40000 Einwohnern wirkt, wie auch Astorga schon, sehr sauber. Ganz klar, die Leute haben hier eindeutig mehr Moneten als aufm Land.

Vor ein paar Wochen sind wir mal durch ein Dorf gelaufen, irgendwo in der Pampa, weit weg von großen Städten Eine Mutter fegte den Hof, der mehr einem Trümmerfeld glich als einem Hauszugang, daneben spielte ein kleines Mädchen auf dem Boden. Ich dachte mir, armes Kind, was hast du für eine Perspektive hier. Doch glücklich wirkte das Mädchen trotzdem. Hier in Ponferrada herrschen dagegen herrschen Zustände wie im aufgeräumten Deutschland und wahrscheinlich sind die Zukunftsaussichten für junge Menschen auch besser.
Der Weg heute war übrigens ganz schön anstrengend. Wir waren am "Cruz de Ferro". Die Tradition an diesem markanten Punkt des Weges ist, dass man als Pilger einen von daheim mitgebrachten Stein, symbolisch für seine persönliche Laster, abgelegt. Ich habe aber keinen Stein mitgebracht. Der Aufstieg war kein Problem, allerdings hatte ich mit den etwa 3 Stunden Abstieg zu kämpfen. Der Weg war ein einziger Geröllhaufen und meine Sehne tat ihr Übriges um mich Mundtod zu machen. Ich hab während des kompletten Abstiegs auf Steffi's Fragen nur noch mit "Ja", "Nein" und "Hmmm" geantwortet. Ich hatte einfach keinen Bock mehr. Obwohl ich zugegeben muss, dass die Landschaft viel hergab. Die letzte 7 Kilometer nach Ponferrada liefen neben einer Hauptstraße entlang.
In der Herberge angekommen wurden uns zwei Betten in einem Viererzimmer zugewiesen. In den Stockbetten unten lag ein Paar aus England. So ausgeruht wie die aussahen, waren die aber bestimmt noch keinen Meter gelaufen. Die Betten waren total klapprig und die Matratze war mit einem blauen Plastiküberwurf überzogen. Ok das ist vielleicht hygienischer, aber in den Minizimmern ist es meistens so heiß, dass das Plastikzeug immer an der Haut klebt. In der Herberge haben wir wieder die üblichen Verdächtigen aus der letzten Herberge getroffen. Am Abend machten wir noch eine kleine Stadtbesichtigung.
Burg in Ponferrada

Steffi am Lumpenturm "Cruz de Ferro"


Wolf am "Cruz de Ferro"










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