Dienstag, 17. August 2010

Tag 17: Poadilla del Camino - Carrion de los Condes

Unser Tag begann wie schon die letzten Tage mit dem Austehen um 5:30 Uhr. Nach einem Kaffee in der Herberge brachen wir um kurz nach 6 Uhr ins etwa 26 km entfernte "Carrion de los Condes" auf. Steffi musste aber gleich noch mal zurück, da sie ihre Isomatte vergessen hatte. Diese lag unter dem Bett einer sehr unfreundlichen Spanierin. Mit uns hat sich die Spanierin glücklicherweise nicht angelegt, aber Steffi hat um 0 Uhr und um 2 Uhr nachts mitbekommen, dass diese eine ältere Deutsche aufgeweckt hat und ihr auf spanisch erklärt hat wie sie sich hinlegen soll, dass diese nicht schläft. Am nächsten Morgen hat der Ehemann der deutschen Schnarcherin die Spanierin nochmal zur Rede gestellt. (Steffi: vor allem fand ich es auch sehr unverschämt, dass die Spanierin einfach das Licht im Zimmer angemacht hat!!! Und als wildfremde Person die nette Rentnerin so erschreckt und an ihr rumgezogen hat...mitten in der Nacht! Hätte sie das bei mir gemacht, ich hätte wahrscheinlich reflexartig zum Schlag ausgeholt. Mehr als den Vogel zeigen ist mir dann um 2 Uhr nachts dann aber nicht eingefallen. Dreist war überdies auch, dass sie am Morgen meinte, sie hätte nicht schlafen können, worauf ich verärgert antwortete, dass ich wegen ihr um meinen Schlaf gebracht wurde und empfahl ihr Ohrstöpsel. Dies sei unmöglich für sie! Und dann noch etwas, damit man meinen Ärger auch nachvollziehen kann ;-): ihr Mann lag mit im Zimmer und der hat noch viel lauter gesägt :-D!!!!)
Am heutigen Morgen war es sehr kühl, wie auch die Tage davor schon und so erreichten wir nach etwa 10 km eine kleine Bar, in der wir mit grünem Tee und Gebäck frühstückten. Es ist immer eine richtige Wohltat nach den ersten km eine kleine Bar zu finden, in der man eine gute Tasse Tee trinken kann. Allerdings muss man schon sagen, dass ich mich in manchen Bars ekle und so sind wir in an diesem Tag auch zweimal in eine Bar rein und gleich wieder weitergelaufen.

Nach weiteren 10 km erreichten wir den Ort Fromista, hier gibt es die sehr schöne romanische Kirche "San Martin". Nach einem Eintritt für 40 Cent haben wir uns hier kurz nieder gelassen. Schön fand ich, dass leise Hintergrundmusik in der Kirche lief. Das hat mich spontan an eine Kirche in Ingolstadt erinnert, hier ist jeden Donnerstag Abend eine "Nacht der Kirche". Da wird leise Hintergrundmusik gespielt und es sind viele Kerzen aufgestellt. Während ich meinen Wohnsitz in Ingolstadt hatte, bin ich da öfter mal hin. Sehr schön, ein ruhiger Rückzugsort zum Nachdenken im lauten Stadtalltag.

Nun waren nur noch 6 km zu bewältigen für heute, fast ein Katzensprung für uns. In den letzten Tagen haben wir uns an die langen Etappen gewöhnt und wir sind auch gar nicht mehr so kaputt wie zu Beginn unserer Reise, als wir noch richtig zerstört waren, wenn wir in den Herbergen eingetrudelt sind.

Heute sind wir in der Pfarrherberge untergekommen, die von Nonnen des Augustinerordens und Priesteramtskandidaten betreut wird. Es ist einfach, aber völlig ok. (Steffi: man wird dort immer sehr sehr freundlich empfangen. Zur Begrüßung gab es sogar kühlen Tee und ein freundliches Lächeln). Abends gab`s heute wieder Pilgermenü in großer Runde.
Steffi auf weiter Flur
Kirche "San Martin"

Auch die Rucksaecke machen mal Pause






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